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Donnerstag, 4. April 2013

Buchempfehlung: Besucherritze- Ein ungewöhnliches Schlaf- Lern- Buch von Eva Solmaz

Muss man das Schlafen erst lernen?! Ab wann muss das Kind durchschlafen?!


Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich viele Mamas und Papas bzw. werden dazu veranlasst darüber nachzudenken......ist schlafen nicht ein unwillkürlicher Prozess wie atmen?

Ich verstehe unsere Gesellschaft nicht. Nur weil man sein Kind nach Bedarf stillt, es im Tragetuch trägt, es auch im Familienbett schlafen läßt wird man schräg angeschaut und mit den erhobenen Zeigefinger gewarnt, dass man sein Kind zu sehr verwöhne. Ist es nicht normal, dass man versucht all die Bedürfnisse des kleinen hilflosen Wesens zeitnah decken zu wollen?! Ist das nicht die elterliche Intuition und Fürsorge?




Und dann bekommt man zu hören, wenn man den "Absprung" nicht schaffe das Kind noch bis zum Abitur im ehelichen Bette läge. Über letzteres witzel ich selbst, da ich davon überzeugt bin, dass mein Sohn noch VOR seiner ersten Freundin sein Zimmer beziehen wird.

Ich persönlich hab nichts dagegen, das Kind im eigenen Bett/Zimmer schlafen zu lassen, wenn es allen beteiligenden dann besser geht. Der 2. Monate jüngeren Sohn meiner Freundin hat die Angewohnheit einen recht lauten und zappeligen Schlaf zu haben, welches für alle beteiligen nicht sehr schlaffördernd ist...naja für ihn scheinbar schon. Seitdem er "ausquartiert" wurde, schlafen alle besser. 

Kurzum jeder muss auf sein Bauchgefühl hören. Marlon und ich lieben die gegenseitige Nähe bereits von Anfang an, andere kommen mit einen "gesunden" Abstand scheinbar besser zurecht.

Vermutlich habt ihr auch bereits das ein oder andere Mal von diesen mit-Zeigefinger-droh-Leuten gehört, dass 
  • "man sich sich nicht so vom Kind kontrollieren lassen soll", 
  • "es auch mal schreien lassen, damit es weiß, dass es nicht immer sein Willen durchsetzen kann", 
  • "es langsam mal durchschlafen sollte"
oder gern wurden Einschlaftipps gegeben die schwer nach dem Ferbern klingen. Sogar meine Wochenbetthebamme schlug vor ihn mal in seiner Wiege "meckern" zu lassen, denn seine Bedürfnisse seien ja vollständig gedeckt......nur eins nicht, die Nähe zu seiner Mama. Das Erlebnis war nicht schön und foran erwähnte ich ihr gegenüber nicht mehr zu diesen Thema. Zu diesen Zeitpunkt kannte ich das ferbern noch nicht, aber empfand diesen kleinen Auszug bereits als nicht unseren Weg zum Ziel.

Apropos Was ferbern ist könnt ihr auf www.ferbern.de und auf Rabeneltern.org nachlesen. Beide Seiten beziehen klar die Stellung Contra Ferbern, denn
Die Anwendung kann zu starken Schädigungen führen, bitte informieren Sie sich darüber auf unseren Seiten.
so www.ferben.de gewarnt.


Die Alternative, wenn das Schlafen im eigenen Bett (ausgehend vom Kind!!!) nicht geht ist das Co-sleeping (bzw. die Besucherritze). Aus meiner Sicht ist es eine sehr empfehlenswerte Variante für stillende Mütter! Der Mensch ist von Natur aus ein "Nesthocker", d.h. er braucht die Hilfe und die Nähe seiner Eltern.

Interessante Artikel:

http://www.ferbern.de/alternativenzumferbernjkksl/co-sleeping.html
http://das-kind-muss-ins-bett.de/hints_sidssle.html
http://www.elternlounge.net/article/297

SIDS - Die Angst vorm plötzlichen Kindstod

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist und SIDS vermutlich erst auf Grund von aneinanderketteten Ereignissen geschieht, so kennt doch fast jede Mutter diese Angst -mal mehr mal weniger ausgeprägt. Mein Sohn ist nun 7. Monate und ich teste immer noch durch Hand auf dem Bauch legen mehrmals in der Nacht, ob die Stille nur vom ruhigen atmen komm....

Früher galt auch das Familienbett als Risiko für SIDS, doch es ist erwiesen das die Mutter einen sogenannten Ammenschlaf "verfallen", d.h.

Vom Säugling ausgehende Weckreize in Form kleinster motorischer Unruhe, Lautäußerungen von geringer Intensität (Schallfrequenz bis zu 3000 Hz) oder Geruchsreize (Einkoten oder Erbrechen) wecken sofort die in unmittelbarer Nähe schlafende Bezugsperson und lösen deren Zuwendung in Form von Anwesenheitssignalen oder Betreuung aus.



Interessante Artikel:
http://shop.ideen-rund-ums-kind.de/sids-ploetzlicher-kindstod/

Warum Babys nicht durchschlafen

In den letzten Jahrzehnten war man der Überzeugung, Babys und spätestens Kleinkinder müssten lernen durchzuschlafen. Man müsste sie nur entsprechend anleiten. Die wohl bekannteste und umstrittenste Methode ist die sogenannte Ferber-Methode, benannt nach dem Erfinder dieses Schlafprogramms (siehe z.B. Kast-Zahn & Morgenroth, 2007). Hierbei geht es um kontrolliertes Schreien lassen. Das Kind solle lernen, dass nachts niemand kommt und so zum Durchschlafen gebracht werden.
Inzwischen hat man herausgefunden, dass diese mit der Ferber-Methode behandelten Kinder anscheinend nicht wirklich durchschlafen. Tatsächlich würden sie noch genauso oft in der Nacht erwachen wie “unbehandelte” Kinder. Da sie aber in der Hinsicht konditioniert wurden, dass auf ihr nächtliches Schreien niemand reagiert, machen sie sich auch nicht mehr bemerkbar (z.B. Lüpold, 2009).
Aus psychologischer Sicht ist diese Methode veraltet und bedenklich.Quelle: http://www.psyheu.de/1856/babys-durchschlafen-schreien-lassen/

 

Inzwischen ist erwiesen, dass sich das Schlafverhalten von Kindern von dem der Erwachsenen unterscheidet. Babys und Kleinkinder haben einen sehr aktiven Schlaf sowie ein zerstückeltes Schlafmuster mit vielen Übergängen (Tarullo et al., 2011).
Natürlich sind diese vielen nächtlichen Unterbrechungen für die Eltern sehr anstrengend, aber das typische kindliche Schlafmuster hat einen Zweck.

Evolutionsbiologische Begründung: Das Kind sucht Sicherheit

Zunächst einmal kann man das häufige Erwachen des Kindes evolutionsbiologisch begründen. Kinder erwachen, um zu prüfen, ob sie in Sicherheit sind und eine Bezugsperson in der Nähe ist. Wäre dies nicht der Fall, wären sie im ursprünglichen Sinne der Natur und ihren Gefahren hilflos ausgeliefert. Auch Erwachsene wachen des Nächtens auf, um die Umgebung zu prüfen, können sich daran aber meistens nicht mehr erinnern.

Lernpsychologische Begründung: Das kindliche Gehirn hat viel zu verarbeiten

Auch lernpsychologisch gesehen hat dieses typische Schlafmuster einen Grund. Es gibt Hinweise, dass das typische Schlafverhalten von Kindern das Lernen erleichtert (Tarullo et al., 2011). Das Kind lernt in den ersten Jahren viel und in rasantem Tempo. Dies alles muss verarbeitet und abgespeichert werden. Studien zeigen, dass der Schlaf eine Rolle bei der Gedächtniskonsolidierung spielt: Dass was das Baby im Wachzustand erlebt, wird im Schlaf gespeichert. Darüber hinaus erfährt das kindliche Gehirn auch im Schlaf eine sensorische Stimulation und lernt währenddessen weiter. Quelle: http://www.psyheu.de/1856/babys-durchschlafen-schreien-lassen/

Interessante Artikel: 
http://www.nestling.org/der-traum-vom-durchschlafen
http://www.psyheu.de/1856/babys-durchschlafen-schreien-lassen/

Besucherritze- Ein ungewöhnliches Schlaf- Lern- Buch

ISBN 978-3407859594, gebunden, 160 Seiten, 12,90 Euro

Ein Blick ins Buch gibt es bei amazon und natürlich auch eine dann längerfristigen Blickmöglichkeit bei Erwerb dieses ;O)


Über die Autorin

Eva Solmaz ist Dipl. Sozialpädagogin und Fachkraft für Psychomotorik und Sportförderunterricht. Sie forscht über die Bedeutung der frühen Mutter-Kind-Beziehung und hat ihre Ergebnisse in mehreren Fachzeitschriften veröffentlich. Sie ist verheiratet und hat einen 3-jährigen Sohn.

Über das Buch

Es ist kein typischer Elternratgeber mit DER ultimativen "Lösung", vielmehr wird der Kinderschlaf aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Es ist in sechs großen Kapiteln untergliedert
  1. Vorstellung von gängigen Schlaf-Lern-Programmen
  2. amüsante und kuriose Aspekte des Themas
  3. wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Bedürfnissen und Verhaltensweisen kleiner Kinder
  4. Erkenntnisse zu der Bindungsforschung und deren Bedeutung für die Kindererziehung
  5. Beeinflussung des Schlafverhaltens durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen
  6. Welche Lösungen gibt es für das "Schlafproblem"

Eva Solmaz berichtet im Buch von ihren eigenen Erfahrungen mit dem Thema Schlafen.

Wie ich es finde

Ich finde das Buch großartig. Die ersten 60 Seiten laß ich um ca. 20Uhr als mein Sohnemann neben mir liegend schlummerte. Weitere 10 Seiten am morgen darauf, als er noch ein kleine Mütze voll Schlaf nach den morgendlichen Familienkuscheln (diesmal sogar mit Papa, da er frei hat) sich gegönnt hat.

Es liest sich super und ist nicht so zähflüssige wie so einige Fachbücher. Das Buch ist eine faszinierende und spannende Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Schlafen, den eigenen Erfahrungen von der Autorin, Fallbeispiele aus ihrem Bekanntenkreis, sowie die brillanten analytischen Resümees von den bekanntesten Schlaf-Lern-Bücher seitens der Autorin Eva Solmaz. Wenn man, wie Eva Solmaz nur kurz über den Tellerrand schaut, so entdeckt man wie die Argumentationen in solchen Büchern hinken und sich sogar selbst widersprechen.

Ein paar -von sehr vielen-  schöne und zum Nachdenken anregende Stellen aus dem Buch


Artgerechte Babyhaltung: [...]ob es wahr sei, dass amerikanische Mütter ihre Babys nachts in Käfige einsperrten[...] Seite 58

[...]das Schreien des Kindes hat nichts mit Trotz oder Eigensinn zu tun. Das Kind hat einfach ein extentielles Beürfnis nach Bindung und Sicherheit.Alleoin gelassen hat es Angst. Wenn es dann nach einiger Zeit aufgibt und nicht mehr schreit, hat es seine Erwartung, dass eine fürsorgliche Bezugsperson ihm zu Hilfe kommen wird, aufgegeben. [...] Seite 97

[...]Wenn man das Durchschlafen im eigenem Bett von acht Uhr abends bis acht Uhr morgens für Kinder als normal vorrausetzt, haben Kinder die eine Einschlafhilfe brauchen natürlich ein Problem. Wenn man aber das gemeinsame Schlafen und das mehrmalige Aufwachen in der Nacht zur Norm erhebt, sieht die Sache schon ganz anders aus. Das Problem ist also nicht das Baby, sondern die Welt Vorstellungen und Erwartungen, in das es hineingeboren ist.[...] Seite 118

- Leseprobe - Ein kleiner Selbstversuch

Bestimmt haben Sie auch schon mal den Rat bekommen Ihr Kind einfach schreien zu lassen. Irgendwann wird es schon schlafen. Und Sie sind vielleicht auch der Meinung, dass drei bis vier Nächte schreien doch nicht so schlimm sind, wenn das Kind danach schön brav durchschläft? Unzählige Kinder haben geschrieen. Warum soll das meinem Kind was schaden? Das Leben ist schließlich kein Ponyhof. Gut. Vielleicht schadet es ihm nicht. Aber es gibt Risiken. Dennoch. Der Mensch ist flexibel und vieles kann er kompensieren. Vielleicht schadet es wirklich nichts. Aber es ist kein Spaziergang. Und das versuchen wir jetzt mal im Selbstversuch. Gehen Sie an einen abgelegenen Ort. Am besten sehr abgelegen, wenn Sie nicht wollen, dass die Männer mit den weißen Kitteln kommen. Wenn Sie allerdings doch wollen dass die kommen, schließlich haben die Valium dabei und werden Sie ans Bett fesseln - keine allzu schlechte Vorstellung für übermüdete Eltern, dann machen Sie den Versuch bitte mitten auf dem Marktplatz. Auf jeden Fall lassen Sie Ihr Kind daheim. Es könnte einen Schaden nehmen. Gut, Sie sind also wahrscheinlich an einem abgelegenen Ort. Fangen Sie jetzt an zu brüllen. Und zwar aus voller Kehle. Es muss sich genauso anhören wie Ihr Kind nachdem Sie drei Minuten nicht auf sein lautes Weinen und Schreien reagiert haben. Steigern Sie sich noch, legen Sie Panik in Ihre Stimme und geben Sie alles. Jetzt kommen noch die Bewegungen hinzu. Wenn Ihr Kind noch nicht aufstehen kann, legen Sie sich auf den Boden und zappeln mit Armen und Beinen. Wenn es sich schon hochziehen kann, stellen Sie sich hin und strecken Sie die Arme aus. Machen Sie sich so lang wie möglich. Wenn Sie nach fünf Minuten, bitte schauen Sie auf die Uhr, noch nicht schweißgebadet sind, machen Sie etwas falsch. Jetzt brechen Sie bloß nicht ab! Sonst war alles umsonst. Schreien Sie weiter bis Sie einschlafen. Ich hoffe, Sie haben Umziehklamotten dabei, falls Sie sich erbrechen. Dann ziehen Sie sich schnell und emotionslos um und schreien danach weiter bis Sie einschlafen. Trinken und Essen Sie zwischendurch auf keinen Fall sonst gewöhnen Sie sich noch an nächtliche Mahlzeiten. Wenn Sie endlich eingeschlafen sind, ist es gut. Sobald Sie aber wieder aufwachen, müssen Sie weiter schreien, bis Sie wiederholt einschlafen.

So verbringen Sie die ganze Nacht. Am nächsten Tag ist es enorm wichtig, dass Sie trotzdem zur gewohnten Uhrzeit aufstehen, damit Sie nicht den verpassten Nachtschlaf am Tag nachholen. Sonst schreien Sie in der nächsten Nacht wieder so lange, weil Sie nicht müde genug sind. Die nächsten drei Nächte werden nämlich nach dem gleichen Schema ablaufen. Sie müssen schreien und zappeln, bis sie vor Erschöpfung einschlafen. Nach drei Nächten ist gut. Die meisten Babys haben nach diesem Zeitraum nämlich die Nase voll und geben auf. Sie sicher auch. Spätestens. Wenn Sie durchgehalten haben, bekommen Sie den Durchschlaf-Trainer-Schein und erhalten somit die Berechtigung mit Ihrem Baby ein solches Trainingsprogramm durchzuführen. Wenn Sie das dann noch wollen. Und natürlich, wenn Sie nicht in der Klapse gelandet sind. Wenn doch, beschweren Sie sich nicht bei mir. Meine Idee war das schließlich nicht. Seien Sie eher froh. In der Klapse bekommen Sie nämlich die Möglichkeit zu weiteren Selbstversuchen. Wenn Sie Glück haben, sperrt man Sie in eine Gummizelle oder fixiert Sie im Bett. Das wäre dann sozusagen Selbsterfahrung in Reinform. Schließlich können Sie sich jetzt, anders als beim ersten Versuch, wirklich nicht selbst befreien. Nutzen Sie Ihre Chance und schreien Sie was das Zeug hält. Wenn Sie sich etwas Mühe geben, können Sie originalgetreue Versuchsbedingungen erzeugen. Wenn Sie nur genug schreien, wird man sicher auch alle zehn Minuten nach Ihnen schauen. Mal sehen, ob Sie sich dadurch nicht so verlassen fühlen. Schreien Sie, bis Sie vor Erschöpfung einschlafen. Und nur keine Hemmungen. Wenn Sie sich erbrechen, findet sich sicher jemand, der Sie emotionslos aus dem Bett holt und Sie umzieht. 
Quelle: Offizelle Internetseite zum Buch und zur Autorin




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